Beschreibung
Es gibt zahlreiche Ansätze zur Verbindung von Musik und Sprachförderung, die zunehmend Relevanz entwickeln. Ob für Kinder ohne altersgemäße Sprachentwicklung, für Jugendliche, die zuhause kein oder nur wenig Deutsch sprechen, oder für Erwachsene, die als Geflüchtete oder Zugewanderte mit unterschiedlichem Bildungshintergrund nach Deutschland gekommen sind – musikalische und insbesondere sängerische Ansätze unterstützen hier neue Wege auf dem wichtigen Feld des Spracherwerbs. In der Tagung geht es um einen Überblick über unterschiedliche Methoden und Konzepte, die sich dem fördernden Zusammenspiel von Musik und Sprache widmen. In Vorträgen, praktischen Workshops und Gesprächen werden Sprachförder-Konzepte aus Sicht des schulischen Musikunterrichts, aus Erfahrungen mit Flüchtlingsprojekten und in Kombination mit Musik und Bewegung vorgestellt. Für die Teilnehmenden besteht die Möglichkeit, drei der Workshops zu besuchen. Die Tagung wird derzeit noch vorbereitet, Änderungen sind vorbehalten. Die Tagung wird durch eine Sonderförderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht.
ABLAUF
10:00 Uhr Begrüßung Drei Impulsvorträge "Sprache lernen durch Musik, Singen und Tanz", Prof. Dr. Magnus Gaul, Universität Regensburg "Durch Musik zur Sprache", Prof. Dr. em. Rosemarie Tüpker, Universität Münster "Spracherwerbsförderung im Musikunterricht mit Geflüchteten", Prof. Dr. Dorothee Barth, Universität Osnabrück
11:15 Uhr Kaffeepause
11:30 Uhr Moderiertes Podiumsgespräch mit den Referenten zum gegenwärtigen Stand und den Perspektiven musikalischer Sprachförderung in Deutschland
12:45 Uhr Mittagsimbiss
13:45 Uhr Workshops
15:00 Uhr Kaffeepause
15:15 Uhr Workshops Wiederholung
16:30 Uhr Ausblick und Verabschiedung
17:00 Uhr Ende der Tagung Moderation: Claudia Belemann -Änderungen vorbehalten-
WORKSHOPS
(jeder Workshop wird dreimal angeboten):
Maxi Heinicke, Berlin: Musikalische Förderung des Spracherwerbs in der Schule, der Berufsschule und für junge Erwachsene:
Maxi Heinicke hat musikalische Methoden entwickelt, in denen ohne großen Materialeinsatz der Spracherwerb für Menschen mit geringer Schulbildung unterstützt werden kann. Mit Körperarbeit, Spielen, Rhythmen und kleinen Karten können Verständnis-Prozesse auch zur Vorbereitung des Schriftsprachenerwerbs gefördert werden. Die Ansätze können altersspezifisch für Grundschulkinder, ältere Schüler und auch junge Erwachsene angepasst werden.
Dr. Anja Bossen: Das Lied als Baustein in der Sprachförderung:
Workshop für Pädagogen/innen,die mit Kindern im Grundschulalter arbeiten. Hintergründe und praktische Arbeit zur Förderung von Sprachkompetenzen mit Liedern. Worauf sollte man bei der Liedauswahl achten? Welches Material ist empfehlenswert?
Isa Schreml, Musikschule Bochum (angefragt), Manfred Grunenberg, Musikschule Bochum (angefragt): „Musikalische Lernbegleitung“ für Ankommende:
Dieses Modul bietet einen Einblick in den aktuellen Stand der Entwicklung einer „Musikalischen Lernbegleitung“ für erwachsene Ankommende, die sich die Sprache der Aufnahmegesellschaft aneignen. In diesem Konzept werden die Methoden der elementaren Musikpädagogik in Kombination mit dem DAZ-Unterrichtswerk „Schritte 2“ auf das Themenfeld Musik und Spracherwerb übertragen. Im Mittelpunkt stehen daher Lieder und Rhythmen, die auf diese Aufgabe zugeschnitten und an einzelne Stufen des Lernens angeschlossen sind. Die positiven Effekte – das Aktivieren von Gruppenmitgliedern und eine Verbesserung des Lernklimas –werden direkt sichtbar.
Alexander Riedmüller, Rhythmiker, Berlin (angefragt): Rhythmik und Sprachförderung für Deutsch als Zweitsprache:
Je besser Musik, Bewegung und Sprache miteinander verknüpft werden, umso größer sind die Chancen für ganzheitliches und nachhaltiges Lernen. Die Arbeitsweise der Rhythmik verbindet diese drei Bereiche. In diesem Impuls-Workshop wird sie mit konkreten Beispielen von Aufgabenstellungen im Kontext des Deutsch-Unterrichts für Grundschulkinder vorgestellt.